Blind Love von Sharry (wenn man blind ist, muss man lernen, jemandem zu vertrauen(ZoxSa)) ================================================================================ Kapitel 25: loss of Storry -------------------------- „Zorro?“ Verwirrt blickte er sich um. War er doch tatsächlich eingeschlafen, während einer Nachtwache. Verdammt! Dabei hatte er doch wach bleiben wollen. Sein Blick fand den Schwertkämpfer. Er stand unten an der Reling, Arme wie immer verschränkt, immer noch ohne Oberteil und sah aufs Meer hinaus, beobachtete den Sonnenaufgang. Innerhalb weniger Sekunden stand der Koch neben ihm, betrachtete ihn. Sie brauchten keine Worte, hatten es nie gebraucht, würden es nie brauchen. Gemeinsam sahen sie der Sonne beim Erwachen zu, sahen ihr dabei zu, wie sie das Meer mit Gold überflutete, sahen ihr zu, wie sie aus Schwarz Blau machte. Zorro summte leise, wie so oft, wenn sie unter sich waren, in letzter Zeit, doch diesmal war die Melodie leicht anders, und sie endete in dem Moment, als die Sonne das Meer verließ, es unbefleckt zurück ließ um über den Himmel zu gleiten. Stumm standen sie eine Weile da, hingen jeweils ihren eigenen Gedanken nach. Der Ältere seufzte. „Es ist das Lied meiner Mutter.“ „Was?“ Überrascht blickte der Koch zum Grünhaarigen, verstand er doch wirklich nicht, was los war. „Jeden Morgen hat sie der Sonne beim Aufgehen zu gesehen und hat das Hi no Yuttso gesungen, die Melancholie des Tages, ein altes Lied. Ich kenne den Text nicht, aber ich erinnere mich an die Melodie, es ist ein bedeutendes Lied, doch leider versteht niemand mehr die alte Sprache.“ Wieder Schweigen. Sanji wusste nicht, was er sagen sollte, behielt es für besser, Zorro so viel reden zu lassen, wie er wollte, nicht zu drängen, nicht zu fragen. „Das andere Lied besitzt keinen Namen, meine Mutter sang es mir oft vor, manchmal zusammen mit meinem Vater. Es ist mein Wiegenlied.“ Der Schwertkämpfer schüttelte leicht den Kopf. „Ich kenne den Text und verstehe ihn auch halbwegs, allerdings nicht gut genug für alles, doch selbst Robin kennt nur wenige Wörter dieser Sprache, es hieß immer, dass diese Sprache gar nicht existieren würde.“ Er drehte sich um. „Nun weist du alles, was du wissen wolltest, oder?“ Seine leuchtenden Augen durchsuchten seine Seele nach weiteren Fragen, ehe er in Richtung Kajüten davon ging. „Hol mir grad was anderes zum Anziehen.“ „Ist gut, ich geh Frühstück vorbereiten. Und Zorro.“ „Ja?“ Er blickte ihn an. „Danke.“ Der Grünhaarige nickte und stapfte davon. Sanji lachte leise, bevor er sich in die Kombüse begab, nicht ohne vorher noch seine Guten-Morgen-Zigarette begrüßt zu haben. Er sah sich um, leicht verwirrt, und auch unsicher. Es sollte dunkel sein, kein Licht brannte, die Tür war zu und der Vorhang vorm Bullauge noch zugezogen, und doch, es kam ihm nicht dunkel vor, alles konnte er genau erkennen, wie eine Katze, dachte er. Kopfschüttelnd ging er zu dem kleinen Ding, was man mit viel Fantasie noch Schrank nennen konnte. War ja auch egal, Hauptsache er konnte wieder sehen und sie konnten ihre Reise fortsetzen. Überrascht blickte er in das Ding namens „Schrank“. Wo waren seine Sachen hin? Hatte sich der Smutje nun auch noch bei ihm eingenistet? Hmm… Nein, in den Shirts würde er sich nie zeigen, wenn man davon absah, dass er darin eh ersaufen würde. Also waren die komischen Kleidungsstücke doch von ihm? Doch er kannte sie nicht. Moment… Hatte er nicht? Doch er war! Oh mein Gott. Der Koch war shoppen gewesen, hatte er erzählt, aber nicht für sich selber, was ja normal gewesen wäre, NEIN, dieser penible Anzugträger hatte alle seine Klamotten rausgeschmissen und ihm dann neue Outfits besorgt. Eine Sekunde lang wollte er in die Küche rennen und dem anderen an die Gurgel gehen, doch dann kam ihm die gute Absicht dahinter zur Schau, der Koch hatte es doch nur gut mit ihm gemeint, indem er Zorros, zugegebenen fraglichen Geschmack, etwas unter die Arme gegriffen hatte. Doch da der Marimo so etwas nie zugeben würde, entschied er sich einfach dazu, so zu tun, als würde es ihm nicht auffallen, das funktionierte oft. Wenn er zum Beispiel Namis neues Oberteil zum Schreien fand, spielte er immer einen auf Unaufmerksam, alle blieben in diesem Glauben, doch einem auffälligen Beobachter, wie ihm, entgeht auch so etwas nicht. Mit seinem Plan zufrieden streifte er sich ein schwarzes Poloshirt über, Kleidung war Kleidung. Sein nächster Blick glitt zu seinen Büchern. Selbst in der Dunkelheit des Zimmers konnte er ganz genau sagen, welches Buch, welches war. Er kannte sie alle auswendig, sie waren seine Schätze, neben seinen heißgeliebten Schwertern. Mit einem Schritt hatte er den Raum zwischen sich und dem Regal zerbrochen. Vorsichtig strich er über die unterschiedlichen Einbände. Weinrotes Leder, in diesem Buch standen verschiedene Trainingsmöglichkeiten, auch wenn man verletz war, so dass er seine nächsten Stunden dementsprechend planen konnte. Edler, blauer Stoff, das Buch der wahren Krieger, auch genannt Shi no Senshi, Todeskrieger, ein Geschichtsbuch, oft half es ihm beim Entwickeln neuer Techniken. Abgewetzte Baumrinde, genau mit diesem Buch hatte er damals lesen gelernt, unter Kuinas strengen Blick, ja, sie hatte ihm lesen beigebracht, dieses Buch beschreibt, wie man am besten mit Schwertern umgeht, ihre Behandlung, Pflege, immer auf jedes Schwert individuell eingestellt. Zorro seufzte. Schwarz, wenn es so etwas in seinem Leben geben würde, wie ein Tagebuch, dann wäre es wohl dieses hier, doch kein Wort stand dort drin geschrieben,na ja, fast keines, es waren Zeichnungen, Bilder, Photos. Das erste war das Bild einer jungen Frau, leuchtend grüne Augen hatte sie, langes silbernes Haar, sie war die Letzte, die die alte Sprache als Kind erlernt hatte. Wenige Seiten weiter war Kuina, sie saß auf einem Stein, ein Bein angewinkelt, dass andere auf dem Boden abgestützt, ihr Schwert in der Hand, ein leicht spöttisches Grinsen in ihren Augen. Einiges Umblättern darauf folgte sein erster Steckbrief, Zeitungsartikel und allerlei anderer Krimskrams. Lächelnd steckte der Schwertkämpfer das Buch zurück. Was würden die anderen sagen? Der ach so gefürchtete Ex-Piratenjäger Lorenor Zorro führte Tagebuch, eine spezielle Art zwar, aber Tagebuch blieb Tagebuch. Sein Blick blieb am Spiegel hängen, am Spiegel von Sanjis Schrank, an seinen Augen. Lange sah er sie an, ruhig blickten sie zurück, zeigten nicht, was für ein Gefühlssturm hinter ihnen lebte, doch dann wandte er sich ab. Alle seine Sinne hatten sich mittlerweile verändert, warum also nicht auch seine Augen? Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ er den Raum, sofort erstarb es, um nicht Gefühle zu offenbaren, doch es machte ihn glücklich. Vorher hatte er seine Augen gehabt, nun hatte er ihre. Die Augen einer Kämpferin, Kriegerin, Schwertmeisterin. Die Augen seiner Mutter. Seufzend erwachte sie. Der Kopfschmerz in ihrem Schädel ließ sie aufstöhnen. Verflucht, sie vertrug doch überhaupt nichts, was war Gestern noch mal alles passiert? Ah ja, sie hatte die Befehle des Flottenadmirals ausgeführt und war dann auch mit dem Sake in sein Zimmer gekommen. Er hatte sie auf einen Drink eingeladen, und auch auf einen Zweiten und einen Dritten. Irgendwo dort verloren sich ihre Erinnerungen. Langsam öffnete sie die Augen, das Pochen wurde lauter. Alles war verschwommen, wo lag nur ihre Brille? Einiges Rumtasten später hatte sie sie tatsächlich gefunden, doch in dieser Zeit war ihr schon aufgefallen, dass es irgendwie anders roch, als in ihrem Zimmer, vermutlich die nach Alkohol und Zigarren stinkenden Klamotten von gestern Abend. Erleichtert setzte sie die Brille auf, und stutzte. Das war nicht ihr Zimmer. Ähm, das war auch nicht ihr Bett. Das war auch nicht ihr Nachttisch. Und der Kerl neben ihr WAR ihr Vorgesetzter! Mit einem Aufschrei fiel sie aus dem Bett. Polternd krachte sie zu Boden, riss mit sich die Bettdecke, und diese die Nachttischlampe. Grummelnd drehte sich der Mann zur Seite und griff nach der verschwundenen Decke, er trug nur Shorts. Entsetzt sah sie an sich runter, auch sie trug nur noch ihre Unterwäsche und darüber ihre Bluse. Sie hatten doch nicht…? Nein! Sie konnten doch nicht wirklich…? Im nächsten Moment öffneten sich die grauen Augen und blickten sie ruhig an. „Sind wir schon in Impel Down, Tashigi?“ „Äh… Ich weis es nicht, Sir.“ Seine Stimme war noch rauer als sonst, sie hatte ihn kaum verstehen können, da er auch noch, müde vom zu kurzen Schlaf, nuschelte. „Entschuldigung, Sir!“ Leicht überrascht sah er ihr zu, wie sich ihre Wangen rot färbten, einen Moment wirkte er verdutzt, dann schien er zu verstehen und setzte sich auf. „Keine Sorge, sie sind mir nur weggepennt, hab sie in mein Bett gelegt, war aber selber auch müde, daher…“ Mit den Händen beschrieb er eine weit ausholende Geste, die sich im Nichts verlief. Erleichtert atmete sie auf, dass, was sie dachte, das sie getan hätten, war eindeutig gegen ihre Prinzipien. „Tashigi?“ „Ja, Sir.“ „Nun da sie sich ja wieder beruhigt haben, wäre es schön, wenn sie sich anziehen würden und dann sofort gucken könnten, ob wir da sind.“ Lächelnd sah er zu dem anderen. Dieser betrachtete gerade seine so geliebten Zahnstocher. Seine Smaragde lachten dabei leicht, auch wenn es ihm nicht aufzufallen schien. Seufzend wandte er sich zu Lyssop um, der ihm seit geschlagenen fünf Minuten einen Teller hinhielt und darauf wartete, dass er diesen abtrocknete. Doch es gefiel ihm viel mehr, dem Schwertkämpfer durch das kleine Fenster in der Küche dabei zu zusehen, wie er auf der Reling saß und seine Schwerter pflegte. Die Crew hatte sehr merkwürdig reagiert, als sie am Frühstückstisch aßen, wo plötzlich der Marimo reingeschlurft kam, er hatte eigenartig gewirkt, ein fast unsichtbares Lächeln auf den Lippen. Und dann hatte Lyssop aufgeschrieen und mit weit wedelnden Armen auf Zorros Augen gedeutet, die leuchteten wie frische Frühlingsblätter. Dann war es allen aufgefallen, Chopper hatte den Grünhaarigen erstmal einer Blitzuntersuchung unterzogen, und dann breit grinsend erklärt, dass der Schwertkämpfer vollkommen geheilt war. Zorro hatte sich derzeit grummelnd auf seinen Platz niedergelassen, ihn schien der Trubel genervt zu haben. Robin hatte neben ihm gesessen, zusammen mit ihrem geheimnisvollen Lächeln. Sie hatte es gewusst! Auf ihrer anderen Seite war Franky gerade dabei die Küche zu fluten, zusammen mit Brook, etwas unbeholfen tätschelten Lyysop und Nami ihnen die Rücken, während Chopper ihnen Baldrian verabreichte. Sanji hatte einfach breit grinsend dabei seine Zigarette geraucht, die er allerdings wenige Sekunden später verloren hatte, als Ruffy sich gegen ihn warf und ihm auftrug das Abendessen in eine Party umzuwandeln, bevor er dann weitergehopst war und sich auf Zorro warf. Dieser war dann zusammen mit seinem Kapitän sehr unsanft zu Boden gefallen, doch die Knuddelattacke des Gummibärchens unterbrach das keines Wegs. Erst als der Smutje zum Frühstück rief, ließ der kleine von seinem Vizen ab, der sich schwerfällig wieder auf seinen Platz setzte, Sanji dankbar zunickte. „San…“ Klirrend fiel ein Teller zu Boden und zerbrach. „Lyssop was soll das?“ Wütend starrte der Kanonier ihn an. „Das sollte ich wohl dich fragen! Hör auf wie ein verliebtes Mädchen zu Zorro zu blicken, mir ist egal, was ihr macht, wenn ihr alleine seid, oder auch nicht, aber jetzt trocknest du ab, und wenn du nicht langsam mal anfängst dich zu konzentrieren, kannst du das alleine machen!“ Fassungslos starrte er den Lügenbaron an. So hatte er ihn noch nie erlebt. Langsam nickte er. „Entschuldigung.“ „Schon gut.“ Lyssop atmete immer noch schwer. „Lyssop, was ist los?“ Er bückte sich um die Scherben einzusammeln, während die Langnase den gleichen Teller zum dritten Mal spülte. „Nichts.“ Ungläubig zog der Koch seine gekringelte Augenbraue hoch und erhob sich, die Scherben auf einer kleinen Schaufel. „Das war jetzt aber mal eine schlechte Lüge.“ Beleidigt sahen ihn die dunklen Augen des anderen an. „Na gut, wenn du`s unbedingt wissen willst.“ Erwiderte er schnippisch. Im nächsten Moment war er den Tränen nah. „Ich hatte so Angst, dass Zorro jetzt für immer blind bleiben müsste, dass ich dann für ihn kämpfen müsste und dass ihr euch jetzt zu sehr verändert, wo ihr zusammen seid.“ Vorsichtig legte er dem Jüngeren eine Hand auf die Schulter. Deshalb war er wütend gewesen, Sanji lächelte. „Keine Sorge, viel wird sich nicht ändern, Zorro kann wieder sehen, und selbst wenn er es nicht könnte, würde er kämpfen wollen. Was uns beide angeht, tja, ich glaube kaum, dass der Marimo auf seine tägliche Tracht Prügel verzichten kann. Ich genauso wenig. Auch wenn wir manchmal blind vor Liebe sind.“ „Pass auf, was du sagst, Kochlöffel.“ Murrte ein in der Tür stehender Marimo, blickte sie beide allerdings keinen Moment an, sondern ging direkt in die Vorratskammer. „Oi, wir haben noch nicht mal Mittag, willst du dich jetzt schon wieder besaufen, Marimo?“ „Jop. Aber bedenke, nicht jeder ist schon nach einer Sakeflasche betrunken.“ Ein böses Grinsen schlich über seine Lippen, bevor er die Flasche dran legte. Wütend wollte der Koch etwas erwidern, doch Namis Bitte, von den Liegestühlen her, nach einem Cocktail ließ ihn den dreisten Schwertkämpfer vergessen. Grinsend ging der Grünhaarige hinaus, ignorierte getrost den Lügenbaron, der seine Hilfe erwartete, gesellte sich zu seinem Käpt’n, der auf der Galionsfigur saß, trank noch einen Schluck Sake, bevor er Ruffy ansah. Dieser grinste breit, sprang zu Zorro hinunter, klaute sich vorlaut dessen Flasche, erstickte fast an dem flammenden Alkohol und krächzte. „Auf zur Fischmenschen Insel!!!“ So, ich würde mal sagen, dass ist das Ende, etwas langweilig, aber wenn ich jetzt meinen eigentlichen Plan verfolgt hätte, wäre ich nicht mehr fertig geworden, immerhin ist heute mein letzter Tag in Deutschland. Euch alles Gute, bis nächstes Jahr, wo es vllt eine Fortsetzung gibt, und vielen Dank für eure Unterstützung. Eure Sharry Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)